Amtlicher Lageplan: Definition, Erstellung und Kosten
Zusammenfassung
- Ein Lageplan zeigt in Deutschland als offizielles Dokument die Standorte von Immobilien und weiterer geländespezifischer Merkmale in einem bestimmten Bereich.
- Im Lageplan finden alle Personen mit berechtigtem Interesse Angaben zum Grundstück, den Häusern, Grenzen, Nachbargrundstücken und der Örtlichkeit in einem festgelegten Maßstab.
- Die Pläne sind für Bauvorhaben, Bauanträge und Immobilientransaktionen Grundlage zur Beurteilung eines Baugrundstücks.
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Was ist ein Lageplan und warum ist er wichtig?
Ein Lageplan ist eine grafische Abbildung eines bestimmten Gebiets, die seine räumliche Position und die Beziehung zu seiner Umgebung zeigt. Er ist von großer Bedeutung für Bauvorhaben und den Immobilienverkauf.
Grundsätzlich definiert dieser Plan den genauen Standort eines Grundstücks oder Gebäudes und zeigt weitere wichtige Merkmale wie Grundstücksgrenzen, Straßen und andere umliegende Objekte.
Dabei wird zwischen amtlichen und nicht-amtlichen Lageplan unterschieden. Amtliche Lagepläne werden von staatlichen Vermessungsbehörden erstellt und sind rechtlich bindend. Nicht-amtliche Lagepläne können von privaten Vermessungsingenieuren erstellt werden, ohne dass alle Bauaufsichtsbehörden diese Pläne als Teil des Bauantrags anerkennen.
Weiterhin ist der Lageplan für Bauvorhaben wichtig, da er als Grundlage für die Planung und Genehmigung dient und den Behörden ermöglicht, die Einhaltung von Vorschriften zu überprüfen. Im Immobilienverkauf hilft ein Lageplan potenziellen Käufern, sich ein besseres Bild von dem Standort zu machen, was die Kaufentscheidung beeinflusst.
Welche Arten von Lageplänen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Lageplänen, die spezifische Zwecke erfüllen.
- Ein amtlicher Lageplan wird von staatlichen Vermessungsbehörden erstellt und dient hauptsächlich zur Dokumentation von Grundstücksgrenzen und relevanten Merkmalen für behördliche Zwecke.
- Lagepläne für die Vermarktung von Immobilien werden in der Regel von Immobilienmaklern oder Eigentümern erstellt, um potenziellen Käufern oder Mietern den Standort einer Immobilie anschaulich auf einen Blick darzustellen.
- Darüber hinaus gibt es Etagen- und Umgebungspläne. Diese werden verwendet, um die räumliche Anordnung von Immobilien, Etagen, Wohnungen oder einzelnen Räumen in einem bestimmten Bereich zu visualisieren. Sie sind für Bautätigkeiten, Renovierungen oder die Stadtplanung relevant.
Wie wird ein amtlicher Lageplan erstellt?
Für die Erstellung des amtlichen Plans werden zunächst die erforderlichen Unterlagen wie Auszüge aus dem Liegenschaftskataster, Bebauungspläne, Flurkarten oder Grundbuchauszüge zusammengestellt. Der Prozess der Erstellung beinhaltet die Vermessung des betreffenden Flurstücks unter Berücksichtigung eines definierten Maßstabs. Dabei werden sämtliche Merkmale wie die Gebäudestandorte, Grundstücksgrenzen und öffentliche Wege erfasst. Die Zeichnung des Lageplans erfolgt dann unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Genauigkeitsanforderungen.
Zu den beteiligten Behörden und Institutionen gehören die Vermessungsbehörden oder staatlich anerkannte Vermessungsingenieure. Gegebenenfalls sind auch lokale Bauämter involviert, die das amtliche Dokument genehmigen und überprüfen. Die Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren sorgt für die korrekten Abmessungen und die gewünschte Zuverlässigkeit.
Welche Elemente enthält ein Lageplan?
Ein Lageplan enthält folgende Elemente:
- Darstellung von Grundstücksgrenzen und Gebäuden: Die Grenzen vom Grundstück werden auf dem Plan deutlich markiert, ebenso wie Gebäude, einschließlich ihrer relativen Positionen zueinander und zur Grundstücksgrenze.
- Topographische Merkmale und Baulasten: Das amtliche Dokument zeigt topographische Merkmale wie Geländehöhen, Gewässer oder die Vegetation. Weiterhin können Baulasten, wie zum Beispiel Beschränkungen oder Auflagen vermerkt sein.
- Angaben zu öffentlichen Wegen und Rechten: Öffentliche Wege, Straßen oder Zufahrten werden ebenfalls dargestellt. Ebenso können vorhandene Rechte, wie Wegerechte oder Leitungsrechte, verzeichnet sein.
Was ist der Unterschied zwischen einem Lageplan und einer Flurkarte?
Eine Flurkarte ist ebenfalls Teil der Unterlagen für eine Immobilientransaktion oder eines Bauantrages für ein Grundstück. Wenn Sie als Familie eine Immobilie erwerben, sind beide Elemente wichtig. Die Flurkarte zeigt die genaue Ausdehnung und Abgrenzung eines Grundstücks innerhalb eines bestimmten Flurstücks, während ein Lageplan eine detailliertere Abbildung des Standortes und die Beziehung von Gebäuden, Wegen und anderen Elementen abbildet.
Wann benötige ich einen Lageplan?
Sie benötigen einen Lageplan in der Regel in den folgenden Situationen:
- für ein Bauvorhaben beziehungsweise die Planung, Genehmigung und Überprüfung von Bauprojekten, um die genaue Position des Gebäudes und seine Beziehung zur Umgebung zu dokumentieren
- im Rahmen des Grundstückskaufs oder -verkaufs, zur exakten und transparenten Abbildung der Immobilie und Umgebung
- bei behördlichen Genehmigungen, wie zum Beispiel Umbauten, der Errichtung von Zäunen, Umnutzungen oder Neubauten.
- für andere rechtliche Zwecke, wie beispielsweise Grenzfestlegungen, Erbangelegenheiten oder Nachbarschaftsstreitigkeiten als Beweismittel
Wie kann ein Lageplan die Vermarktung einer Immobilie verbessern?
Ein Lageplan verbessert die Vermarktung eines Grundstücks durch:
- die visuelle Abbildung der Immobilie und der Nachbargrundstücke zur besseren Erkennbarkeit der Abmessungen,
- die genauen und verbindlichen Angaben zum Baugrundstück,
- die Zuverlässigkeit der Angaben in Verbindung mit der Flurkarte,
- die Nutzung dieser Pläne in Anzeigen in Kombination mit einem Grundriss als Teil der Vermarktungsstrategie
Quelle: https://www.stadt-muenster.de/katasteramt/vermessungen/amtlicher-lageplan-gebaeudeabsteckung
Rechtliche Grundlagen und Vorschriften für Lagepläne in Deutschland
Die rechtlichen Grundlagen und Vorschriften für die Pläne in Deutschland variieren je nach Bundesland und können unterschiedliche Anforderungen umfassen. Zu den wichtigen rechtlichen Aspekten gehören die Genauigkeit der Vermessung, die Einhaltung von Bauvorschriften und die Qualifikation der Vermessungsingenieure. Die Einhaltung der jeweiligen Vorschriften der Bundesländer ist entscheidend, um den Auszug für den Bauantrag rechtskonform nutzen zu können. Informieren Sie sich für Ihr geplantes Haus oder Baugrundstück genau nach Anforderungen des betreffenden Bundeslandes beim für Sie zuständigen Kataster- oder Bauamt.