Baugrundstück kaufen: Worauf Sie achten müssen
Zusammenfassung
- Ein Baugrundstück ist ein Grundstück, das rechtlich und planerisch für eine Bebauung vorgesehen ist; wichtige Kriterien sind dabei Lage, Größe, Bodeneigenschaften und Erschließung.
- Vor dem Kauf sollten rechtliche Grundlagen (Bebauungsplan, Grundbuch) geprüft, die Finanzierung geklärt und eventuelle Altlasten berücksichtigt werden.
- Verschiedene Quellen wie Online-Portale, Makler, Gemeinden oder Zwangsversteigerungen helfen bei der Suche nach passenden Grundstücken, deren Wert sich vor allem aus Lage, Erschließungsgrad und Bodenrichtwert ergibt.
- Bei der Vorbereitung zum Bauen spielen die Erschließungskosten, Bodenuntersuchungen und mögliche Abriss- oder Planierungsarbeiten eine wichtige Rolle.
Jetzt Bodenrichtwert 2024 abfragen!
Für welches Grundstück benötigen Sie den Bodenrichtwert?
Wichtige Grundlagen und Kriterien für den Grundstückskauf
Definition eines Baugrundstücks und Abgrenzung zu anderen Grundstücksarten
Ein Baugrundstück ist ein Grundstück, das nach rechtlichen und planerischen Vorgaben bebaut werden darf. Im Gegensatz dazu sind Bauerwartungsland oder landwirtschaftlich genutzte Flächen wie zum Beispiel Ackerland nicht oder nur bedingt für eine Bebauung vorgesehen.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl und dem Kauf eines Baugrundstücks sind die Lage, die Größe, die Beschaffenheit des Bodens und die Erschließung. Ebenso spielen der Bebauungsplan und eventuelle Altlasten eine Rolle. Bei der Grundstückssuche sind verschiedene Informationsquellen zu berücksichtigen, um die gewünschte Immobilie unter Beachtung der Vorschriften bestmöglich zu nutzen.
Überblick über rechtliche und finanzielle Aspekte
Zu den rechtlichen Aspekten zählen der Grundbucheintrag, der Bebauungsplan und eventuelle Baugenehmigungen. Finanzielle Aspekte umfassen den Kaufpreis, die Erschließungskosten und gegebenenfalls die Kosten für die Beseitigung von Altlasten.
Was ist ein Baugrundstück und welche Arten gibt es?
Definition und Unterschiede zu anderen Grundstücksarten
Ein Baugrundstück ist ein Grundstück, das gemäß den rechtlichen und planerischen Vorgaben bebaut werden darf. Im Gegensatz zu landwirtschaftlich genutzten Flächen oder Naturflächen, die in der Regel nicht für eine Bebauung vorgesehen sind, kann ein Baugrundstück je nach Einordnung und den vor Ort fixierten Gegebenheiten für Wohn- oder Gewerbebauten genutzt werden. Bei der Baugrundstückssuche sollten Sie darauf achten, dass es die folgenden verschiedenen Kategorien gibt:
- Bauland: Bereits voll erschlossen und sofort bebaubar.
- Bauerwartungsland: Vorgesehen für zukünftige Bebauung, aber noch nicht baureif.
- Rohbauland: Zwischenstufe, meist erschlossen, jedoch noch nicht vollständig für die Bebauung vorbereitet.
Erbbaugrundstücke als besondere Form des Baulands
Eine besondere Form stellen die Erbbaugrundstücke dar. Diese Grundstücke werden nicht gekauft, sondern für einen langen Zeitraum gepachtet, um darauf zu bauen. Der Erbbauzins wird in dieser Konstellation regelmäßig an den Grundstückseigentümer gezahlt.
Rechtliche Voraussetzungen für die Bebauung
Um ein Grundstück zu bebauen, müssen verschiedene rechtliche Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören die Einhaltung des Bebauungsplans, das Vorliegen von Baugenehmigungen und die Erfüllung aller kommunalen Auflagen.
Wie finde ich das passende Baugrundstück?
Online-Portale und Immobilienanzeigen sind eine gute Ausgangsbasis, um einen Überblick über verfügbare Baugrundstücke zu bekommen. Plattformen wie ImmoScout24, Immowelt, Kleinanzeigen oder regionale Immobilienseiten bieten vielfältige Angebote. Ebenfalls finden Sie in Zeitungen Bauträger und verschiedene Informationen, die Ihnen den Weg zur idealen Immobilie ebnen.
Ein Tipp: Nutzen Sie regelmäßig Online-Portale und Immobilienanzeigen, um keine neuen Angebote zu verpassen und Ihre Chancen auf ein passendes Baugrundstück zu erhöhen.
Anfragen bei Gemeinden und Stadtverwaltungen; Förderung von Hausbau für Familien
Gemeinden und Stadtverwaltungen verfügen ergänzend dazu oft über Informationen zu verfügbaren Baugrundstücken und geplanten Neubaugebieten in der Umgebung. Zudem gibt es in einigen Regionen Förderprogramme für Familien, die den Hausbau finanziell unterstützen.
Einschaltung von Maklern und Bauträgern
Makler und Bauträger können alternativ bei der Suche nach einem passenden Baugrundstück helfen, da sie über ein umfangreiches Netzwerk und lokale Marktkenntnisse verfügen. Sie können gezielt auf Ihre Wünsche eingehen und geeignete Grundstücke vorschlagen.
Zwangsversteigerungen
Zwangsversteigerungen können eine weitere Möglichkeit sein, ein Baugrundstück zu einem günstigeren Preis zu erwerben. Informationen zu Zwangsversteigerungen finden Sie in den amtlichen Bekanntmachungen oder auf spezialisierten Websites.
Welche Kriterien sind bei der Auswahl eines Baugrundstücks wichtig?
Die Lage eines Grundstücks ist entscheidend bei der Grundstückssuche. Achten Sie darauf, dass wichtige infrastrukturelle Parameter wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Verkehrsmittel gut erreichbar sind, um den Alltag zu erleichtern und den Wert der Immobilie auch für einen etwaigen späteren Verkauf zu erhöhen. Insbesondere Banken fokussieren sich bei der Finanzierung auf die Lage in der Stadt oder auf dem Land.
Die Größe und der Zuschnitt des Grundstücks sollten zu Ihren Bauplänen passen. Ein rechteckiger oder quadratischer Zuschnitt ist meist ideal für eine flexible Bebauung.
Berücksichtigen Sie Umgebungsfaktoren wie Lärmbelastung durch Straßen oder Bahnlinien. Informieren Sie sich auch über geplante Bauprojekte in der Umgebung, die den Wert oder die Wohnqualität beeinflussen könnten.
Wie wird der Wert eines Baugrundstücks ermittelt?
Der Wert eines Baugrundstücks wird maßgeblich durch Faktoren wie die Lage, die Größe und die möglichen Nutzungen bestimmt. Ein Grundstück in einer attraktiven Lage mit guter Infrastruktur und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten wird tendenziell höher bewertet.
Der Bodenrichtwert dient in dieser Konstellation als wichtige Orientierungshilfe und wird auf Basis von Vergleichswerten ähnlicher Grundstücke in der Umgebung ermittelt. Er gibt den durchschnittlichen Wert pro Quadratmeter an und hilft bei der Einschätzung des Grundstückspreises.
Für eine exakte Ermittlung der Preise ist eine genaue Wertermittlung durch einen Sachverständigen möglich, der das Grundstück begutachtet und eine fundierte Bewertung abgibt. Dabei werden alle relevanten Faktoren und Besonderheiten des Grundstücks berücksichtigt. Dazu zählen unter anderem besondere Merkmale wie das Vorhandensein von Altlasten oder der Erschließungsgrad. Altlasten müssen eventuell beseitigt werden, was zusätzliche Kosten verursacht, während ein vollständig erschlossenes Grundstück tendenziell wertvoller ist. Achten Sie auf diese Gegebenheiten bei der Grundstückssuche und nutzen Sie diese Tipps, um das Bauland für Ihr Haus in Gebieten zu kaufen, die Ihren Traum der eigenen Immobilie erfüllt.
Welche rechtlichen Aspekte muss ich beim Grundstückskauf beachten?
Vor dem Kauf eines Grundstücks sollten Sie den Bebauungsplan und die Bauvorschriften der Gemeinde einsehen. Diese Dokumente geben Auskunft darüber, wie das Grundstück genutzt und bebaut werden darf und welche baulichen Einschränkungen es gibt. Das Grundbuch gibt Auskunft über die Eigentumsverhältnisse und mögliche Lasten oder Beschränkungen, die auf dem Grundstück liegen. Es ist wichtig, etwaige Hypotheken, Dienstbarkeiten oder Baulasten zu kennen, die das Nutzungspotenzial des Grundstücks beeinflussen könnten.
Aufschrift | Bestandsverzeichnis | Abteilung I | Abteilung II | Abteilung III |
---|---|---|---|---|
1. Amtsgericht | Kennzeichnung des Grundstücks: - Vermessungsbezirk - Flurstück usw. - Wirtschaftsart (Ackerland, Bauernhof, Gewerbebetrieb usw.) | Eigentum | Lasten - Grundstücksrechte (z.B. Nießbrauch, Wohnungsrecht) | Grundpfandrechte - Hypothek - Grundschuld - Rentenschuld |
2. Grundbuchbezirk | mit dem Eigentum am Grundstück verbundene Rechte (z.B. Wegerecht an fremdem Grundstück) | Grundlage der Eintragung (z.B. Auflassung, Erbschein) | Beschränkungen (bezüglich Rechte in Abteilung I und II) - Verfügungsbeschränkungen (z.B. Insolvenzverfahren) - Vormerkung - Widerspruch | Beschränkungen (die Grundpfandrechte betreffend) |
3. Bandnummer | ||||
4. Grundbuchblattnummer |
Wie läuft der Kaufprozess eines Baugrundstücks ab?
Der erste Schritt besteht in der sorgfältigen Finanzierungsplanung und Budgetierung. Sie sollten sicherstellen, dass Sie über ausreichend Eigenkapital verfügen und eine Finanzierungslösung, wie einen Immobilienkredit, in Betracht ziehen. Holen Sie sich im Zweifel Experten an Ihre Seite, die Ihnen bei der Erfüllung der Voraussetzungen helfen, sodass Ihr Aufwand zum Erfolg führt. Nach der Auswahl des Baugrundstücks und der Finanzierung führen Sie Vertragsverhandlungen mit dem Verkäufer. Ein verbindlicher Kaufvertrag wird dann beim Notar unterzeichnet, der den Kauf rechtlich beglaubigt. Final folgt der Notartermin und anschließend die Übergabe des Grundstücks und die Eintragung ins Grundbuch. Diese Eintragung bestätigt den Eigentumsübergang und macht Sie offiziell zum neuen Eigentümer des Grundstücks.
Welche Kosten kommen beim Kauf eines Baugrundstücks auf mich zu?
Kaufpreis und Nebenkosten (Notar, Grundbuchamt)
Neben dem Kaufpreis des Grundstücks fallen Nebenkosten wie die Notargebühren für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch an.
Grunderwerbsteuer und mögliche Maklergebühren
Die Grunderwerbsteuer, die abhängig vom Kaufpreis berechnet wird, sowie mögliche Maklergebühren sind weitere finanzielle Faktoren, die beim Kauf eines Baugrundstücks berücksichtigt werden müssen. Die Grunderwerbsteuer beträgt je nach Bundesland 3,5 % bis 6,5 % des Kaufpreises. Die Maklercourtage variiert je nach Region und den Dienstleistungen, die der Makler übernehmen soll.
Erschließungskosten und Beiträge für Versorgungsanschlüsse
Erschließungskosten für den Anschluss an öffentliche Versorgungsnetze wie Wasser, Strom und Abwasser sowie Beiträge für weitere Versorgungsanschlüsse können ebenfalls anfallen und sollten in die Kalkulation einbezogen werden.
Wie funktioniert die Erschließung eines Baugrundstücks?
Die Erschließung eines Baugrundstücks ist entscheidend, da sie den Anschluss an öffentliche Versorgungsnetze wie Strom, Wasser, Gas und Abwasser herstellt. Ohne diese Anschlüsse ist eine Bebauung in der Regel nicht möglich.
Unterschied zwischen vollerschlossenem und teilerschlossenem Grundstück
Ein vollerschlossenes Grundstück verfügt bereits über alle notwendigen Anschlüsse und ist sofort baubereit. Ein teilerschlossenes Grundstück hat lediglich einige der erforderlichen Anschlüsse, weitere Erschließungsmaßnahmen sind notwendig.
Kosten für die Herstellung von Versorgungsanschlüssen (Strom, Wasser, Gas, Abwasser)
Die Kosten für die Erschließung können erheblich variieren und hängen von Faktoren wie der Länge der notwendigen Leitungen und der vorhandenen Infrastruktur ab. In der Regel müssen für Strom, Wasser, Gas und Abwasser jeweils separate Gebühren entrichtet werden. Je nach Größe des Hauses und Stadt können die Kosten zwischen 8.000 und 15.000 Euro liegen. Im Regelfall ist der Abwasser- und Wasseranschluss am teuersten
Zuständigkeiten: Wer trägt die Erschließungskosten – Käufer oder Verkäufer?
In der Regel trägt der Käufer die Erschließungskosten, insbesondere wenn das Grundstück noch nicht voll erschlossen ist. Es kann jedoch auch vertragliche Vereinbarungen geben, bei denen der Verkäufer einen Teil oder die gesamten Erschließungskosten übernimmt. Es ist wichtig, diese Details im Kaufvertrag festzuhalten.
Wie wird ein Baugrundstück für den Bau vorbereitet?
Bodenuntersuchung und Bodengutachten: Tragfähigkeit, Grundwasserstand, Altlasten
Zu Beginn steht eine gründliche Bodenuntersuchung, um die Tragfähigkeit des Bodens, den Grundwasserstand und eventuelle Altlasten zu ermitteln. Ein Bodengutachten liefert wichtige Informationen zur Eignung des Grundstücks für den geplanten Bau und ist oft Voraussetzung für die Baugenehmigung.
Entfernung von Bewuchs und Abriss alter Gebäude: Notwendige Genehmigungen und Kosten
Vor dem tatsächlichen Baubeginn müssen eventuell vorhandener Bewuchs, Bäume und alte Gebäude entfernt werden. Für den Abriss sind meist Genehmigungen erforderlich, und es entstehen Kosten für die Entsorgung des Materials und die Durchführung der Arbeiten.
Geländeanpassungen: Planierung, Aufschüttung oder Abtragungen
Um das Gelände für den Bau vorzubereiten, können Planierungsarbeiten notwendig sein. Dies beinhaltet das Aufschütten von Erde, um ein gleichmäßiges Niveau zu schaffen, oder das Abtragen von überschüssigem Material.
Herstellung der Baustraße und Baustellenanschlüsse für Strom und Wasser
Für die Bauarbeiten wird oft eine temporäre Baustraße angelegt, um den Zugang zur Baustelle zu erleichtern. Zudem müssen Anschlüsse für Strom und Wasser bereitgestellt werden, um die Versorgung der Baustelle sicherzustellen.